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Das innere Kind


Vielleicht hast Du es schon öfter mal gehört, dass es im Bereich der Psychotherapie die Arbeit mit dem inneren Kind gibt. Ein sehr bekanntest Buch dazu wurde von Stefanie Stahl geschrieben "Das innere Kind muss Heimat finden". Ein weniger bekanntes Buch, welches ich aber in sich stimmiger finde, ist "Aussöhnung mit dem inneren Kind" von Margeret Paul und Erika J. Chopich.


In beiden Büchern geht es darum, dass es in uns einen Persönlichkeitsanteil gibt, der noch genauso reagiert, wie wir es als Kind gelernt haben. Meist drückt sich dieser Persönlichkeitsanteil über aufsteigende Gefühle aus. Denn Gefühle sind die gespeicherten Erinnerungen aus der Vergangenheit. Sie sind eine Art "Programm", das häufig dann ausgelöst wird, wenn eine äußere Situation eine alte Erinnerung triggert. Wir reagieren dann meist unbewusst auf diese "alten" Gefühle des inneren Kindes und gar nicht auf die äußere Situation, was dann zu weiteren Schwierigkeiten führen oder die Stresssituation deutlich verstärken kann. Ganz gerne drückt sich dies dann in den bekannten Glaubenssätzen aus. Zum Beispiel "Sei perfekt" ist eigentlich nichts anderes, als das "alte" Gefühl, dass man nur dann wahrgenommen und gelobt wird, wenn man etwas ganz besonders gut gemacht hat oder vielleicht sogar bestraft wurde, wenn es nicht gut genug war. "Sei beliebt" ist die Antwort auf die Angst, dass man verloren sein könnte, wenn man es den anderen nicht Recht macht. Es ist kaum auszuhalten, dass jemand böse auf mich sein könnte. Es ist kaum auszuhalten, wenn die anderen über mich reden. Das innere Kind hat aber auch positive Anteile, die Freude und Selbstbewusstsein und Urvertrauen ausdrücken können. So gibt es Menschen, für die es nicht schlimm ist, wenn mal etwas schief geht. Denn sie wissen, dass sie auch dann geliebt werden, wenn sie es nicht perfekt oder gut machen. Diese Menschen haben häufig den Vorteil, dass sie mit sich selbst Fehlertolerant sein können.<